Montag, 30. August 2010

Ha Long Bay

Am Freitag haben wir Hanoi verlassen und sind nach Ha Long Bay gefahren.
Habe schon viel darüber gehört und gesehen sodass ich UNBEDINGT dort hin wollte, da mich die Bilder schon überwältigt haben. Im letzten Post hatte ich euch ja schon erzählt, dass dort riesige Kalksteinformationen aus dem Wasser ragen. Legenden zufolge soll hier früher ein Drache gelebt haben.

Wir haben wir im Reisebüro ausnahmsweise sogar eine luxuriösere Tour gebucht.

Morgens um 8 sind wir am Reisebüro mit einem äußerst bequemen Bus losgefahren und haben noch ein paar andere Touris von den Hotels abgeholt. Als wir alle komplett waren und eine mini-Vorstellungsrunde gemacht haben war schnell klar, dass es ein guter Mix aus vielen verschiedenen Ländern ist.
Das "Ha Long Team" bestand nun aus Vietnamesen, Neuseeländern, Spaniern, Engländern, Amerikanern und Deutschen :-)

Obwohl die Ha Long Bucht nur ca. 200km entfernt ist, dauert die Fahrt doch gute 4 Stunden, da es so etwas wie Autobahnen hier nicht gibt ;-). Ein Zwischenstopp wurde bei einer Terracotta Manufactur gemacht. Hier gabs natürlich viel für mich zu sehen und Vasen die ca. doppelt so groß waren wie ich selbst ;-)

Am Hafen angekommen wurden wir von einem kleinen Böötle zu unserem richtigen Boot gebracht, welches sooooo schön war:

Die Frau im Reisebüro sagte uns, dass alle Zimmer schön seien, aber eines sei "ganz besonders" schön. Also hatten wir natürlich bei der Reservierung auch das "ganz besonders" schöne Zimmer gewünscht. Gespannt haben wir den Schlüssel reingesteckt und Chris meinte: "Willkommen mein Schatz in der Luxussuite"

Trommelwirbel.............
Tadaaaaaaaa:

Das Zimmer war wirklich wunderschön, vorallem für so ein Boot echt top. Aber die Luxussuite war es dann doch nicht ganz, es war ziemlich klein und eng, so wie alle anderen Zimmer auch, hihihi. Aber dennoch wirklich ausgesprochen hübsch und hätte gar nicht mit so etwas nettem gerechnet.

Nach Check in war endlich Zeit die unglaubliche Landschaft auf sich wirken zu lassen. Es ist kaum in Worte zu fassen wie schön es aussieht dort!!! Leider war das Wetter nicht ganz so gut, es hat viel geregnet. Aber dennoch war es einfach unglaublich, wie diese riesen Felsbrocken aus dem Wasser ragen. Einfach gewaltig und durch den Nebel und Regen hatte es durchaus etwas mystisches an sich. Aber seht selbst: (hoffe die Bilder können auch nur ein klein wenig wieder geben was ich gesehen habe)








Die Aussicht beim Mittagessen sah dann in etwa so aus:

Auf dem obersten Deck konnte man sogar Seemann spielen (und nein: es hat nicht gestürmt ;-) ):

Auf dieser Insel gibt es sogar eine süße kleine Pagode :-)


Gegen Nachmittag des ersten Tages sind wir zu einer Höhle gefahren. Leider waren so unglaublich viele  Touristen dort, dass es die mystische Atmosphäre ein klein wenig kaputt gemacht hat, aber dennoch war es schee :-)


Die Attraktion der Höhle war folgender Tropfstein (ich hoffe man kann etwas erkennen was es darstellen soll ;-) )


Nach dem Höhlengang gings auf eine kleine, eigenständige Kajaktour. Eine Dreiviertelstunde durften wir die Ha Long Bucht auf eigene Faust erkunden und haben kleine Höhlen und Wasserfälle entdeckt. Das Wasser war warm wie in der Badewanne. Leider hatte ich meine Badesachen nicht drunter da ich nicht wusste dass die Kajaktour direkt nach dem Höhlengang stattfindet, ich dachte eigentlich man kommt vorher nochmals aufs Boot. Egal ;-)

In dieser gegend gibt es auch viele "schwimmende" Häuser. Die waren echt süß und es ist kaum vorstellbar, dass hier tatsächlich Menschen leben!


Nach einer erfrischenden Dusche und einem kleinen Drink auf dem oberen Deck konnten wir den Tag gemütlich auf dem Boot mit den anderen Gästen genießen.

Beim Abendessen saß übrigens auf einmal ein weiteres Pärchen aus England im Raum. Schnell wurde uns klar, warum wir nicht das "ganz besondere" Zimmer bekommen haben, nachdem der Raum verdunkelt wurde und die Kellnerin mit Kuchen und Kerzen zu dem Pärchen lief und ihnen zum "Honeymoon" gratulierte :-)

Der für mich besonderste Gast auf dem Boot war übrigens Brian. Brian ist ein schätzungsweise 85-jähriger Neuseeländer der noch so unglaublich fit ist. Wie gesagt geschätzt 85 Jahre alt und erkundet mal geschwind in 5 Wochen fast ganz Asien! Unglaublich! Brian hat auch schon viel erlebt und uns einige lustige Geschichten erzählt. Er und seine Frau Kate, die ungefähr 20 Jahre jünger war, haben Chris und mich glaube ich ins Herz geschlossen. Von Chris waren sie ja sowieso total begeistert und meinten er sei ein ganz besonderer Mensch und sie meinten wir seien ein ganz besonders tolles Paar :-)

Am späten Abend, als es dunkel war wollte ich unbedingt aufs obere Deck und die gewaltigen Felsen mit Mondschein betrachten. Leider meinte es das Wetter jedoch nicht so gut mit mir und die vielen Wolken haben den Mond verdeckt. Dennoch war es unbeschreiblich schön so abgelegen und ruhig auf dem Wasser zu sein und von riesigen grünen Felsen umgeben zu sein.

Der Ausblick aus unserem Fenster am nächsten morgen war dieser:

Am zweiten Tag jedoch war eigentlich nur noch Rückreise, welche wir hauptsächlich auf dem Außendeck verbracht haben und die Landschaft um uns herum genossen haben.

Gegen 12 Uhr Mittags haben wir den Hafen dann wieder erreicht und sind wieder in unseren Bus umgestiegen, der uns zurück nach Hanoi gebracht hat. Als fast alle Paare schon nach Hause gebracht wurden und wir uns von Brian und Kate verabschiedet haben waren Brians letzte Worte: "It was nice to meet you. Stay together ;-)" --> einfach süß, der alte Mann.

Und so endete unser Erlebnis Ha Long Bay und das beste daran: es war noch schöner, als ich es mir je hätte erträumen können!

Donnerstag, 26. August 2010

Literaturtempel, Kriegsmuseum, Regen und Aliens ;-)

Soooo, lange hats gedauert, bis ich mich hier mal wieder melde... Das hat zum einen mit dem Wetter und mit Krankheit zu tun, weshalb wir wenig unternehmen konnten und es somit nicht soooo viel zu erzählen gibt.

Am Dienstag waren Chris und ich im Literaturtempel. Dies ist der größte Tempel in Hanoi. Dort gab es um 1025 die erste Universität in welcher die Elite studiert hat. Viele Poeten waren dort am Werk. Der Tempel war wahnsinnig schön und es gab viel zu bestaunen.

Unter anderem gibt es im Tempel Steintafeln, in welche die Namen der damaligen Absolventen eingemeiselt sind. Diese Tafeln stehen immer auf Schildkröten. Generell sieht man in Vietnam viele Schildkröten. Sie sollen so etwas wie Weisheit zum Ausdruck bringen.
In jedem Tempel kann man Räucherstäbchen für die dort verehrten Personen anzünden. Im Literaturtempel werden 3 Könige verehrt. Einer von Ihnen hat die Universität gegründet.

Ein Altar sieht z.B. so aus:
Solche Altare haben die Vietnamesen übrigens auch meinstens in klein in Ihrer Wohnung. Dort verehren sie z.B. verstorbene Familienmitglieder, was ich eine sehr schöne Tradition finde. Es wird immer ewas Kleingeld, Obst und Blumenschmuck beigelegt. Ganz genau warum weiß ich nicht, ich denke damit es dem Geist an Nichts fehlt ;-)

Außerdem gab es im "Audimax" ein kleines Konzert mit vielen vietnamesischen Instrumenten. Das hat sich sehr schön angehört und vorallem waren die Instrumente sehr interessant.


Den Rest des Tages hat es leider ohne Ende geregnet, und das nicht nur ein bisschen, sodass wir außer Restaurant und Cafe-Besuche nicht mehr viel gemacht haben. Waren aber in einem Restaurant, welches Straßenkids unterstützt. Dort werden sie u.a. zu Köchen ausgebildet. War dann zwar natürlich etwas teurer, aber man tut ja Gutes :-)
Achso, abends waren wir noch in einem typischen Biergarten (Bia Hoi). Das vietnamesische Bier wird jeden Tag frisch gebraut und schmeckt daher auch jeden Tag ein klein wenig anders. Habe es jetzt erst einmal getrunken und es war ganz gut. Ziemlich mild und hat scheinbar auch weniger Alkoholgehalt als in Deutschland. D.h. man kann sehr viel davon trinken ;-)

Von dem chaotischen Verkehr habe ich euch ja schon berichtet. Ohne Mundschutz ist es auch kaum auszuhalten wegen der vielen Abgase und Staubs. Ich habe an diesem Tag jedoch einen entscheidenden Fehler gemacht: ich bin auf dem Moped immer ohne Sonnenbrille gesessen. Immer wieder habe ich mir "schleimigen Dreck" aus dem rechten Augen geholt. Ich dachte mir: kein Wunder bei dieser Luft. Als es abends im Biergarten jedoch (nur auf dem rechten Auge) sogar anfing weh zu tun und immer mehr zu "schleimen" fand ich es komisch. Chris sagte mir, dass ein Freund von ihm das auch hatte, geht wieder weg. Hm.. ok. Aber: das Auge wurde dicker und dicker. Und als ich nachts aufgewacht bin war es total verklebt und ich konnte es kaum öffnen. Der Blick in den Spiegel lies mich schwach werden: ich sah aus wie ein Alien!!!! Das Auge war komplett zugeschwollen, eitrig und verklebt. Der "Dreck" am Nachmittag war also Eiter. Tooooll. Am nächsten morgen war es immernoch genau so schlimm und wurde auch schon etwas rot. Also hab ich gleich mal meine Auslandskrankenversicherung ausgenutzt und einen Arzt aufgesucht. Der sagte mir, dass in Hanoi gerade eine bakterielle Augenentzündung rumgeht die sehr ansteckend ist. (war ja klar, dass ICH sie bekomme....) Sei aber kein Problem sie zu behandeln. Er hat mir Reinigungstropfen gegeben, antibakterielle Tropfen, Tabletten gegen die Schwellung und gegen Eiter. Somit war der Vormittag auch gelaufen, hatte aufgrund der unruhigen Nacht auch noch etwas Schlaf nachzuholen.
Obwohl ich aussah wie ein Alien, bin ich mit Chris nachmittags trotzdem noch raus gegangen. Habe mich eben immer schön hinter einer Sonnenbrille versteckt. Das Auge wurde auch schon etwas besser, Schlaf hat es verschlimmert. Sobald ich ein paar Stunden wach war war es etwas besser, so wie hier:

Den Nachmittag haben wir im Kriegsmuseum verbracht. War sehr interessant da ich über den Vietnamkrieg noch nicht soooo Bescheid wusste. In dem Museum wurde zwar gar nicht viel darüber erzählt, es waren hauptsächlich Kriegsobjekte, Bilder usw. ausgestellt, aber Chris hat mir einiges erzählt.
(die Vietnamesen heute wie damals: ALLES transportieren sie auf ihren Bikes...)


Nach dem Museumsbesuch hat Chris mich noch zum größten See Hanois geführt, dem West-Lake. Von dort kann man romantische Sonnenuntergänge genießen und in schönen Cafes sitzen.

Somit war der Tag, trotz Alienauges, sehr, sehr schön.
Scheinbar hab ich nach meinen regelmäigen Augenbehandlungen wohl jedoch doch nicht gut genug Hände gewaschen, denn: gegen  Abend hat auch das linke Auge angefangen zu eitern und rot zu werden. Und: bei Chris hat es auch schon angefangen... Zum Glück hab ich genug Medizin, sodass ich ihn gleich mitversorgen konnte... ;-)

Heute früh sind wir beide mit knallroten Augen aufgewacht. Immerhin waren meine Schwellungen jetzt auf beide Augen gleichverteilt, sodass ich nicht  mehr ganz so sehr wie ein Alien aussah. Chris hat die Gelegenheit genutzt, da er ja nun keine Kontaktlinsen tragen konnte, sich eine neue Brille zu  kaufen, da seine alte kaputt ist. So sind wir mit dem Taxi zu einer Straße gefahren in der es viele Brillengeschäfte gibt und Chris hat sich für unschlagbare 50 US $ eine Hugo Boss Brille inkl. Gläser gekauft. Wahnsinn ;-)

Nach dem Brillenkauf sind wir mit dem Taxi etwas außerhalb Hanois gefahren. Rund um Hanoi gibt es nämlich einige kleine "Handwerkerdörfer" die jeweils auf ein spezielles Handwerk spezialisiert sind. Wir haben uns für SILK VILLAGE entschieden. Ein Traum für jede Frau: Schals, Tücher, Taschen, Kleider, Röcke und Oberteile, ja sogar Pyjamas und Morgenmäntel aus reiner Seide. Und wir haben auch gesehen wie die Stoffe hergestellt werden. Das waren uralte Holzmaschinen. Unglaublich dass die noch so gut funktionieren.
Habe mir jedoch kein Kleid/Oberteil gekauft, was ich im Nachhinein etwas bereue (ich war ziemlich kaputt und müde vorhin und hatte irgendwie keine Lust anzuprobieren. Vielleicht geh ich nächste Woche nochmal hin). Aber ich hab mir ein schönes Handytäschen gekauft sowie ein kleines Täschen für die nötigesten Sachen wie Kleingeld, Kreditkarte ... :-) juhuuuuu.

Zum Abendessen sind wir der vietnamesischen Küche heute fremdgegangen und waren beim Thailänder.

Heute bin ich, bzw. Chris, gefühlte 100 mal angesprochen worden wo ich denn her sei, und dass deutsche, weiße Frauen so schön seien. Ein paar Jugendliche wollten sogar Fotos machen... Hihi, irgendwie witzig hier so eine Attraktion zu sein. 

Nun müssen wir noch ein bisschen packen, da wir morgen auf Tour gehen: wir werden zur Ha Long Bucht fahren, was (denke ich) mein absolutes Highlight dieses Aufenthaltes sein wird. Die Ha Long Bucht ist Weltnaturerbe: hier ragen riesige Kalksteinformationen aus dem Wasser und es gibt atemberaubende Höhlen. Wir haben hier eine Reise gebucht, die zwar sehr touristisch ist, aber  wir gönnen uns einen kleinen Luxus. Fahren 2 Tage mit einem relativ großen Boot mit wunderschönen Zimmerchen durch die Bucht. Außerdem werden wir dort eine Kajaktour durch die Höhlen machen und evtl. einen Strand besuchen.
Ich bin schon sehr gespannt und freue mich auf dieses Erlebnis.
Da ich dort kein Internet haben werde, werdet ihr am Samstag/Sonntag wieder von mir hören.

Sodann, machts gut und ein schönes Wochenende
Butzi :-*

Dienstag, 24. August 2010

First Day in Hanoi

Xin chao :-)
nach einer mehr als 36 Std Reise bin ich gestern Abend endlich in Hanoi gelandet. Chris hatte mich zugleich mit einer tollen Nachricht begrüßt: er hat die ganze Woche frei sodass wir jeden Tag gemeinsam verbringen können :-)
Der erste Tag war schon ziemlich ereignisreich. Chris hatte mir ja schon viel erzählt und nun habe ich einiges selbst schon erlebt und gesehen. Die erste wichtige Erfahrung war natürlich: der Verkehr :-) Wie einige sicher wissen gibt es dort keine wirklichen Regeln, jeder fährt mit dem Roller und alle fahren hupend kreuz und quer. Aber: ich habs überlebt :-) war halb so wild, zumindest das mitfahren. So sind wir nach einem kleinen Einkauf eine leckere Pho Bo (Suppe mit Rindfleisch, Nudeln und Kräutern) essen gegangen. Ich habe mit den Stäbchen leider Stunden dafür gebraucht, obwohl ich schon so lange übe :-(. Danach wollten wir zum Hoan-Kiem See fahren.  Da es jedoch fürchterlich nach Regen aussah sind wir in ein nettes Cafe an einer Kathedrale. Hier lagen auf jedem Tisch Papier und Wachsstifte, sodass man sich gegenseitig nette Sachen malen kann:


Nachdem der Regen aufgehört hatte sind wir dann zum See.



Dort steht der Ngoc-son-Tempel. Hier hat mich die Kassiererin erst mal ausgelacht, nachdem ich ihr anstatt 2x10.000 VND 2x100.000 VND hingelegt habe :-) Hab die Null zuviel halt einfach mal übersehen.
Hier wird u.a. eine riesen Schildkröte verehrt.

Vom See aus haben wir eine "Spaziergang" durch die Altstadt gemacht. Da die Straßen eng sind und jeder seinen Roller einfach abstellt gibt es keine Fußgänger Wege wie in Deutschland. Man läuft einfach auf der Straße. Und das ist bei diesem Verkehr wirklich ein Erlebnis :-). In jeder Straße wird anderes verkauft. So gibt es beispielsweise die Schuhstraße, Bekleidungsstraße, Seidenstraße, Straße der Blechdosen oder Schmiede... Am Schönsten war jedoch die Bambusstraße
Später haben wir in einem wunderschönen, verstecken Cafe nochmal die Aussicht auf den Hoan-Kiem-See genossen und lecker Kaffee mit Joghurt getrunken (yammi, sollte es in Deutschland auch geben).

Ein schöner Abschluss war das Abendessen: Streetfood. Einfach an der Straße auf Mini-Hocker gesessen und suuuuuuper lecker gegessen. Nur zu empfehlen :-)
Alles in allem: ein wunderschöner Tag mit 1000 neuen Eindrücken. Um mich daran zu gewöhnen werd ich jedoch ein paar Tage brauchen. Ist halt doch ein völlig anderes Leben als bei uns.

Und nun zuguter letzt noch ein wunderhübsches Bild - von Chris und mir abends auf dem Roller bei Regen ;-)

So dann, freu mich auf den morgigen Tag
Bis bald euer Butzi