Freitag, 22. Oktober 2010

Ubud and around

Letztes Wochenende habe ich mit Chris eine kleine Rollertour ins schöne Ubud und Umgebung gemacht.
Ubud liegt rund 30km nördlich von Kerobokan/Denpasar wo ich wohne und ist bekannt für seine zahlreichen Kunsthandwerke und Reisterrassenlandschaften.
Der Plan sah vor, noch nord-östlicher zu Gunung Kawi, einem Tempel aus dem 11.Jahrhundert mit 10 riesigen Steinmonumenten zu fahren. Doch das Wetter entschied anders und hat uns aufgrund eines fürchterlichen Regenschauers nur in Café und Restaurant in Mitten von Reisterrassen und Palmenwäldern rasten lassen.
So entschieden wir uns, doch wieder gen Süden nach Zentral-Ubud zu fahren, wo der Himmel hell und freundlich aussah.
Nachdem wir in ein Zimmer nahe am Monkey-Forest eingecheckt haben, haben wir uns Abends von balinesischen Tänzen im Ubud Palace berieseln lassen.
Es war echt interessant die balinesische Kultur auf die tänzerische Weise kennenzulernen. Zum einen war die Musik und die Instrumente sehr einzigartig (kann gar nicht beschreiben was für Instrumente das sind) und auch die Tänze sind mit Tänzen westlicher Art nicht zu vergleichen. Was die balinesischen Tänze ausmacht sind die "Finger- und Augentänze". Die tanzenden Frauen reißen ihre Augen auf und glotzen einen regelrecht an. Dabei ändern sie ihren Blick immer wieder. Außerdem tanzen sie mit ihren Fingern, was beides irgendwie ulkig aussah und dennoch mit den schönen Kostümen und der Musik gepasst  hat.




















Leider hatte ich an diesem Tag ziemliche Magenprobleme, sodass der Abend danach leider auf das Hotelzimmer gefallen ist. Aber Schlaf ist ja bekanntlich die beste Medizin, so konnten Chris und ich am nächsten morgen fit durchstarten:
zunächst ging es in den benachbarten Monkey Forest. Der Wald war wirklich schön, aber die Affen unglaublich frech. So bin ich zu tode erschrocken als auf einmal ein Affe von hinten auf meinen Rücken gesprungen ist und sich an mir festkrallte. Auch an Chris Hosenzipfel haben sie gezogen und sind auf ihn gesprungen. Getan  haben sie nichts, aber erschrocken bin ich halt.
Ein Affe war besonders witzig. Habe euch ja schon mal von den vielen Opfergaben der Hindus erzählt. So ging wieder ein Mann durch den Wald und hat an allen Ecken Opfergaben verteilt. Der eine Affe hat gewartet bis er weg war, hat frech ums Eck geschaut, und als der Opfergabenmann weg war ist der Affe zu allen Opfergaben gerannt und hat die Cracker raus gegessen und die Räucherstäbchen ausgemacht ;-) hihihi echt süß







Danach gings mit dem Roller durch Reisfelder und Dschungel. Und dabei haben wir einen Blick aufs 4 Seasons geworfen, was u.a. Schauplatz von Eat Pray Love war.








Danach konnten wir endlich die am Tag zuvor verpatzte Tour nachholen und sind nochmal gut 15km weiter nördlich zu den Gunung Kawi Monumenten gefahren. Dies sind eine der ältesten Bauten Balis.

Über eine steile Treppe hinab in eine Schlucht des Flusses Pakrisan kommt man zu den Königsgräbern. Sie sollen die Ruhestätte des Königs Anak Wungsu, seiner beiden Frauen und Söhne sowie seiner Konkubinen sein. Anak regierte Bali von 1049 bis 1077. Die Gräber liegen hinter neun in den Felsen gemeißelten Candis. Diese soll einer Legende nach der Riese Kebo Iwo mit seinen Fingernägeln in die Felsen gekratzt haben.

Von dem Platz von dem wir fotografierten sahen die gar nicht sooooo riesig aus. Aber als wir dann das Resultat auf der Digicam gesehen haben waren wir noch mehr verblüfft von den gewaltigen Steingräbern.



Diesen Ort kann ich jedem nur empfehlen :-)

Alles in allem war es mal wieder ein wunderschönes Wochenende mit meinem Schatz und einer lustigen Rollertour.



Mittlerweile ist Chris leider schon wieder geflogen, er ist jetzt schon in Ho Chi Minh City, Vietnam und startet seinen neuen Lebensabschnitt dort.
Meine Koffer sind auch schon wieder gepackt, denn die Uni hat 2 Wochen Ferien. Morgen früh fliegen Silke und ich nach Bangkok um von dort aus mit dem Bus in vietnams Nachbarland Laos zu fahren. Dort werden uns sicher wieder einige Abenteuer erwarten, zumal Laos noch sehr untouristisch ist und das ärmste Land Südostasiens. Internetcafes sind dort nicht so häufig vertreten deshalb wundert euch nicht wenn der nächste Blogeintrag erst in 2 Wochen folgen wird.

Bis dahin machts gut und vergesst mich nicht
euer Butzile :-*

Montag, 18. Oktober 2010

Hoch auf den Bergen...

Einen wunderschönen guten Abend meine Lieben :-)

da bin ich wieder, nach einer Woche Abenteuer und Entspannen.
Wie die meisten von euch wissen habe ich ja zur Zeit Besuch von Chris hier auf Bali und natürlich wollen wir so viel wie möglich zusammen unternehmen.
So  habe ich mir eine Woche "frei" genommen von der Uni und wir sind zunächst nach Lombok, Balis östliche Nachbarinsel, gefahren.
Erster Stopp war Senggigi, wo wir ein nettes Bungalow gefunden und uns einen Roller gemietet haben. Mit ihm sind wir ein wenig an Lomboks Küste entlang gefahren und haben schöne Landschaften und Moscheen bestaunen können. Bali ist nämlich die einzige indonesische Insel auf welcher der Hinduismus dominiert. Auf Lombok dagegen ist, wie in fast ganz Indonesien, der Islam die größte Religion.

Außerdem haben wir uns dennoch 2 Tempel angeschaut. Zum einen den Pura Lingsar: der heiligste Tempel. Hier gibt es heiliges Wasser. Die Hindus sind einfach süß... Sie erklären alles für heilig was ihnen lieb ist und um es zu verdeutlichen, dass es heilig ist, binden sie ein (meist gelb oder schwarz/weißes) Tuch um das Objekt. Bei diesem Tempel waren u.a. ein Haufen Steine heilig. Das find ich irgendwie süß ;-)




Auf dem nächsten Bild seht ihr übrigens eine Opfergabe, wie sie auf Bali an jeder Ecke, vor jeder Tür, in jedem Auto, auf Tischen, im Sand, auf Mauern... überall stehen. Im Schälchen befinden sich meist ein paar Blümchen, Cracker und ein Räucherstäbchen. Das geht an die Götter (alle) um ihnen zu danken und um die Götter gut zu stimmen, sodass sie einem in allen Lagen Glück bescheren

Weiter gings zum Pura Batu Bolong. Einem Wassertempel der ganz schön aussah.



Am Abend haben wir uns dann entschlossen, in ner Travel Agency einen aufregenden Trip zu buchen: Trekking zum Crater Rim des Gungung Rinjani, Indonesiens zweitgrößter Vulkan. Haben gleich noch für den Tag vorher einen Panorama Walk mitgebucht, dann wurde es billiger ;-)

So sind wir am nächsten morgen um 10:00 abgeholt worden und rund 2 std. nach Senaru gefahren worden. Dort haben wir ins Hotel eingecheckt welches von der Terrasse aus einen Blick auf Palmen und Reisfelder und Berge hatte. Traumhaft. Sogar Rinjani konnte man sehen. Nachmittags starteten wir unseren Panorama-Walk. Leider hat es wie aus Kübeln geregnet sodass man vom Panorama nicht so viel hatte. Aber es hat sich dennoch gelohnt, denn nachdem wir durch Matsch und Flüsse gelaufen sind sind wir bei 2 wunderschönen, mächtigen Wasserfällen gelandet.





Chris' Regenschirm

Unser Guide: 22 Jahre alt und schon Frau und Kind. Der war total süß und hat uns Interessantes aus einem "normalen" Lomboker Leben erzählt. War eigentlich ein ziemlich armer Kerl. Haben ihn auch mit gut Trinkgeld belohnt ;-)



Wieder vom Walk zurück sahen wir ziemlich dreckig aus ;-) Und pinke Hühner rannten dort rum, hihi


Haben den Abend dann mit 3 Mädels die auch dort gewohnt haben, in einem kleinen Warung (Restaurant) verbracht und sind dann aber früh schlafen gegangen weil der nächste Tag früh Aufregendes für uns bereit hielt:
um 08:00 morgens gings los Richtung Vulkan :-) Beim Frühstück haben wir unsere Gruppe kennengelernt. Ein österreichisches, sehr nettes Pärchen und ein Holländer namens Marten. Unser Guide, ohne den man eigentlich nicht rauf darf, war jedoch nicht dabei. Er  hat noch auf unser sechstes Gruppenmitglied gewartet. Aber jede Gruppe hat auch 3-4 Porter. Die tragen einem nicht die Taschen, aber sie haben links und rechts über den Schultern Körbe mit Essen, Töpfen, Schlafsäcken, Zelten und und und. Ganz schön schwer beladen die armen Männer. Und dann müssen sie auch noch in Flip Flops da hoch kraxeln. Naja, dazu später mehr.
Marten ist erst mal vorausgespurtet und ich dachte "wow, der trekkt wohl öfter...." Die Wege waren nämlich gar nicht so ohne. Es ging von Anfang an gut steil los und es gab nie richtige Wege. Immer nur so Wurzelwegchen 




Zu Anfang des Weges haben noch Familien gewohnt mit Hühnern und Kühen. Die Kühe sehen hier übrigens ganz anders aus als in Europa. Viel süßer find ich. Die Kälbchen könnten auch kleine Rehe sein.

Naja. Auf der Hälfte der Strecke, so nach ca. 4/5 Std. mussten wir eine längere Pause einlegen zum Lunch, da es fürchterlich zu regnen angefangen hat (wie könnte es auch anders sein wenn Chris und ich unterwegs sind???). Aber die Porter waren total süß. Haben uns voll das leckere Essen gezaubert. Aber ich hatte immer ganz schlimmes Mitleid mit den Portern weil die wirklich Knochenarbeit verrichtet haben mit dem ganzen Zeug schleppen. Und als wir Rast gemacht haben waren wir ja scho gute 1600m hoch. Da wars dann doch schon recht frisch und durch den Regen wurde es sogar kalt. Wir hatten keine Jacken dabei da es hieß unser Guide bringt welche mit. Aber: der Guide war nicht da. Zum Glück hat Flo (der Österreicher) genug dabei gehabt das er uns leihen konnte. So haben wir schon gefroren und die Porter in ihren dünnen T-Shirts haben schon gezittert und mit den Zähnen geklappert... Und zu guter letzt haben sie dann auch noch den Reis trocken essen müssen, während wir Suppe und Gemüse dazu hatten... 

Irgendwann kam dann auch endlich unser Guide mit Bianca, einem jungen australischen Mädchen. Gleich haben wir ihn nach unseren Jacken gefragt, die wir extra dazu gebucht haben weil wir keine dabei hatten. Die Antwort war: Jacken???? Haben wir keine dabei. 
Na suuuuuper! Chris hatte eigtl auch Schuhe bestellt die sie nicht bereitgestellt haben und jetzt auch noch keine Jacken. Da stellt sich mal wieder das super Organisationstalent der Indonesier raus. Naja. Durch das spätere Weitermarschieren wurde uns schnell wieder warm. 
Abends sind wir dann bei ca. 2000Höhenmetern an unserem Zeltlager angekommen. Nächstes Manko: die Porter hatten zu wenig Zelte dabei. Es hatte gerade für uns Trekker gereicht, aber die Porter selbst mussten in der Kälte schlafen. Oh man. Immerhin hatten sie dann irgendwo Jacken her.
Das Zeltlager war aber echt gemütlich. Und zu Abendessen wurde uns wieder was köstliches gezaubert. Hatte niemals mit so guter Verpflegung gerechnet.
Am nächsten Morgen sind wir dann um 4:00 aufgestanden um nach Frühstück um 04:30 im Dunkeln mit Taschenlampen die letzten 600m zum Crater Rim zu erklimen. Mal wieder ohne Guide... Das war ganz schön anstrengend und auf den letzten Metern haben mich die Emotionen gepackt. Wollten nämlcih natürlich zum Sonnenaufgang dort sein, aber waren leider 5 Minuten zu spät... Oben angekommen war ich von so vielen gemischten Gefühlen überwältigt: zum einen die Enttäuschung, nach so vielen Strapazen und Mühen dennoch zu spät und zu langsam gewesen zu sein und zum anderen das unglaublich schöne Glücksgefühl auf 2600metern zu stehen, der Spitze des Berges so nah zu sein, am Crater Rim zu stehen mit Blick auf den Crater Lake und den dampfenden Vulkan (wenn auch nur kurz da meist von Wolken bedeckt) und Rings um sich nur Berge, Wälder und eine wahnsinns Aussicht. Ganz aufgegangen war die Sonne auch noch nicht, sodass wir doch noch das ein oder andere schöne Bild erhaschen konnten










Etwas schade dass es so bewölkt war und man den kleinen Vulkan in der Mitte des Kraters gar nicht richtig sehen konnte... Und wir mussten nach gut 1 1/2 Std auch schon wieder umdrehen, da wir gegen 14:30 wieder in Senaru sein mussten. Der Rest der Gruppe ist die letzten 1000meter dann noch zur Spitze des Rinjanis getrekkt - mit Guide. Chris und ich mussten dann, mal wieder alleine, zurück. Einer der Porter ist bei uns geblieben der uns dann hin und wieder mit Leckereien verwöhnt hat.
Runterwärts war für mich jedoch 1000 mal anstrengender als hoch. Ich habe ja leider des öfteren Knieprobleme und so nun wieder. Später hat es wieder fürchterlich mit Regnen angefangen was die Sache nicht erleichtert hat. Aber unser Porter hat mir 2 Wanderstöcke geschnitzt auf die ich mich dann immer abstützen konnte






Nach vielen Schmerzen und Qualen wieder in Senaru angekommen wurden wir zum Hafen in Bangsal gefahren, von wo unser Böötchen zu den Gilis ging. Nach der Trekking-Tour hatten wir uns etwas Entspannung auf den Trauminseln redlich verdient.
Ich kannte sie ja schon, aber Chris war noch nie dort. Von Sonnenaufgang auf Gili Air, Sonnenuntergang auf Meno, Schnorcheln mit Schildkröten und lustigen Schattenspielen war alles dabei















Passend zu Chris' und meinem Einjährigen war es ein schöner Abschluss der Reise - doch damit nicht genug: zwischenzeitlich haben wir noch weitere schöne Dinge erlebt - aber dazu ein ander mal mehr.

Gute Nacht, euer Butzi