Montag, 18. Oktober 2010

Hoch auf den Bergen...

Einen wunderschönen guten Abend meine Lieben :-)

da bin ich wieder, nach einer Woche Abenteuer und Entspannen.
Wie die meisten von euch wissen habe ich ja zur Zeit Besuch von Chris hier auf Bali und natürlich wollen wir so viel wie möglich zusammen unternehmen.
So  habe ich mir eine Woche "frei" genommen von der Uni und wir sind zunächst nach Lombok, Balis östliche Nachbarinsel, gefahren.
Erster Stopp war Senggigi, wo wir ein nettes Bungalow gefunden und uns einen Roller gemietet haben. Mit ihm sind wir ein wenig an Lomboks Küste entlang gefahren und haben schöne Landschaften und Moscheen bestaunen können. Bali ist nämlich die einzige indonesische Insel auf welcher der Hinduismus dominiert. Auf Lombok dagegen ist, wie in fast ganz Indonesien, der Islam die größte Religion.

Außerdem haben wir uns dennoch 2 Tempel angeschaut. Zum einen den Pura Lingsar: der heiligste Tempel. Hier gibt es heiliges Wasser. Die Hindus sind einfach süß... Sie erklären alles für heilig was ihnen lieb ist und um es zu verdeutlichen, dass es heilig ist, binden sie ein (meist gelb oder schwarz/weißes) Tuch um das Objekt. Bei diesem Tempel waren u.a. ein Haufen Steine heilig. Das find ich irgendwie süß ;-)




Auf dem nächsten Bild seht ihr übrigens eine Opfergabe, wie sie auf Bali an jeder Ecke, vor jeder Tür, in jedem Auto, auf Tischen, im Sand, auf Mauern... überall stehen. Im Schälchen befinden sich meist ein paar Blümchen, Cracker und ein Räucherstäbchen. Das geht an die Götter (alle) um ihnen zu danken und um die Götter gut zu stimmen, sodass sie einem in allen Lagen Glück bescheren

Weiter gings zum Pura Batu Bolong. Einem Wassertempel der ganz schön aussah.



Am Abend haben wir uns dann entschlossen, in ner Travel Agency einen aufregenden Trip zu buchen: Trekking zum Crater Rim des Gungung Rinjani, Indonesiens zweitgrößter Vulkan. Haben gleich noch für den Tag vorher einen Panorama Walk mitgebucht, dann wurde es billiger ;-)

So sind wir am nächsten morgen um 10:00 abgeholt worden und rund 2 std. nach Senaru gefahren worden. Dort haben wir ins Hotel eingecheckt welches von der Terrasse aus einen Blick auf Palmen und Reisfelder und Berge hatte. Traumhaft. Sogar Rinjani konnte man sehen. Nachmittags starteten wir unseren Panorama-Walk. Leider hat es wie aus Kübeln geregnet sodass man vom Panorama nicht so viel hatte. Aber es hat sich dennoch gelohnt, denn nachdem wir durch Matsch und Flüsse gelaufen sind sind wir bei 2 wunderschönen, mächtigen Wasserfällen gelandet.





Chris' Regenschirm

Unser Guide: 22 Jahre alt und schon Frau und Kind. Der war total süß und hat uns Interessantes aus einem "normalen" Lomboker Leben erzählt. War eigentlich ein ziemlich armer Kerl. Haben ihn auch mit gut Trinkgeld belohnt ;-)



Wieder vom Walk zurück sahen wir ziemlich dreckig aus ;-) Und pinke Hühner rannten dort rum, hihi


Haben den Abend dann mit 3 Mädels die auch dort gewohnt haben, in einem kleinen Warung (Restaurant) verbracht und sind dann aber früh schlafen gegangen weil der nächste Tag früh Aufregendes für uns bereit hielt:
um 08:00 morgens gings los Richtung Vulkan :-) Beim Frühstück haben wir unsere Gruppe kennengelernt. Ein österreichisches, sehr nettes Pärchen und ein Holländer namens Marten. Unser Guide, ohne den man eigentlich nicht rauf darf, war jedoch nicht dabei. Er  hat noch auf unser sechstes Gruppenmitglied gewartet. Aber jede Gruppe hat auch 3-4 Porter. Die tragen einem nicht die Taschen, aber sie haben links und rechts über den Schultern Körbe mit Essen, Töpfen, Schlafsäcken, Zelten und und und. Ganz schön schwer beladen die armen Männer. Und dann müssen sie auch noch in Flip Flops da hoch kraxeln. Naja, dazu später mehr.
Marten ist erst mal vorausgespurtet und ich dachte "wow, der trekkt wohl öfter...." Die Wege waren nämlich gar nicht so ohne. Es ging von Anfang an gut steil los und es gab nie richtige Wege. Immer nur so Wurzelwegchen 




Zu Anfang des Weges haben noch Familien gewohnt mit Hühnern und Kühen. Die Kühe sehen hier übrigens ganz anders aus als in Europa. Viel süßer find ich. Die Kälbchen könnten auch kleine Rehe sein.

Naja. Auf der Hälfte der Strecke, so nach ca. 4/5 Std. mussten wir eine längere Pause einlegen zum Lunch, da es fürchterlich zu regnen angefangen hat (wie könnte es auch anders sein wenn Chris und ich unterwegs sind???). Aber die Porter waren total süß. Haben uns voll das leckere Essen gezaubert. Aber ich hatte immer ganz schlimmes Mitleid mit den Portern weil die wirklich Knochenarbeit verrichtet haben mit dem ganzen Zeug schleppen. Und als wir Rast gemacht haben waren wir ja scho gute 1600m hoch. Da wars dann doch schon recht frisch und durch den Regen wurde es sogar kalt. Wir hatten keine Jacken dabei da es hieß unser Guide bringt welche mit. Aber: der Guide war nicht da. Zum Glück hat Flo (der Österreicher) genug dabei gehabt das er uns leihen konnte. So haben wir schon gefroren und die Porter in ihren dünnen T-Shirts haben schon gezittert und mit den Zähnen geklappert... Und zu guter letzt haben sie dann auch noch den Reis trocken essen müssen, während wir Suppe und Gemüse dazu hatten... 

Irgendwann kam dann auch endlich unser Guide mit Bianca, einem jungen australischen Mädchen. Gleich haben wir ihn nach unseren Jacken gefragt, die wir extra dazu gebucht haben weil wir keine dabei hatten. Die Antwort war: Jacken???? Haben wir keine dabei. 
Na suuuuuper! Chris hatte eigtl auch Schuhe bestellt die sie nicht bereitgestellt haben und jetzt auch noch keine Jacken. Da stellt sich mal wieder das super Organisationstalent der Indonesier raus. Naja. Durch das spätere Weitermarschieren wurde uns schnell wieder warm. 
Abends sind wir dann bei ca. 2000Höhenmetern an unserem Zeltlager angekommen. Nächstes Manko: die Porter hatten zu wenig Zelte dabei. Es hatte gerade für uns Trekker gereicht, aber die Porter selbst mussten in der Kälte schlafen. Oh man. Immerhin hatten sie dann irgendwo Jacken her.
Das Zeltlager war aber echt gemütlich. Und zu Abendessen wurde uns wieder was köstliches gezaubert. Hatte niemals mit so guter Verpflegung gerechnet.
Am nächsten Morgen sind wir dann um 4:00 aufgestanden um nach Frühstück um 04:30 im Dunkeln mit Taschenlampen die letzten 600m zum Crater Rim zu erklimen. Mal wieder ohne Guide... Das war ganz schön anstrengend und auf den letzten Metern haben mich die Emotionen gepackt. Wollten nämlcih natürlich zum Sonnenaufgang dort sein, aber waren leider 5 Minuten zu spät... Oben angekommen war ich von so vielen gemischten Gefühlen überwältigt: zum einen die Enttäuschung, nach so vielen Strapazen und Mühen dennoch zu spät und zu langsam gewesen zu sein und zum anderen das unglaublich schöne Glücksgefühl auf 2600metern zu stehen, der Spitze des Berges so nah zu sein, am Crater Rim zu stehen mit Blick auf den Crater Lake und den dampfenden Vulkan (wenn auch nur kurz da meist von Wolken bedeckt) und Rings um sich nur Berge, Wälder und eine wahnsinns Aussicht. Ganz aufgegangen war die Sonne auch noch nicht, sodass wir doch noch das ein oder andere schöne Bild erhaschen konnten










Etwas schade dass es so bewölkt war und man den kleinen Vulkan in der Mitte des Kraters gar nicht richtig sehen konnte... Und wir mussten nach gut 1 1/2 Std auch schon wieder umdrehen, da wir gegen 14:30 wieder in Senaru sein mussten. Der Rest der Gruppe ist die letzten 1000meter dann noch zur Spitze des Rinjanis getrekkt - mit Guide. Chris und ich mussten dann, mal wieder alleine, zurück. Einer der Porter ist bei uns geblieben der uns dann hin und wieder mit Leckereien verwöhnt hat.
Runterwärts war für mich jedoch 1000 mal anstrengender als hoch. Ich habe ja leider des öfteren Knieprobleme und so nun wieder. Später hat es wieder fürchterlich mit Regnen angefangen was die Sache nicht erleichtert hat. Aber unser Porter hat mir 2 Wanderstöcke geschnitzt auf die ich mich dann immer abstützen konnte






Nach vielen Schmerzen und Qualen wieder in Senaru angekommen wurden wir zum Hafen in Bangsal gefahren, von wo unser Böötchen zu den Gilis ging. Nach der Trekking-Tour hatten wir uns etwas Entspannung auf den Trauminseln redlich verdient.
Ich kannte sie ja schon, aber Chris war noch nie dort. Von Sonnenaufgang auf Gili Air, Sonnenuntergang auf Meno, Schnorcheln mit Schildkröten und lustigen Schattenspielen war alles dabei















Passend zu Chris' und meinem Einjährigen war es ein schöner Abschluss der Reise - doch damit nicht genug: zwischenzeitlich haben wir noch weitere schöne Dinge erlebt - aber dazu ein ander mal mehr.

Gute Nacht, euer Butzi

1 Kommentar:

  1. gemein im letzten satz neugierig machen und dann ncht mit der sprache rausrücken!! unverschämtheit :D aber ich weiß bei dir wars spät und du warst müde. trotzdem: ICH WILLS SOFORT WISSEN !!!

    ach ja... glückwunsch zum einjährigen ;-)
    BIGSista

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